Der Luitpoldblock im Interview mit Verena Korzer, Betriebsleiterin des BalanDeli und der EspressoBar powered by BalanDeli
Das BalanDeli auf dem Campus der inklusiven Monte Balan München Montessori-Schule an der Balanstraße ist ein Inklusionsprojekt, das aus der Schulfamilie hervorgeht und von den drei Gründerinnen Monika Nadler, Christine Hitzer und Tina Schmitz – die leider viel zu früh verstorbene Tochter der Eigentümerfamilie Buchner, und auch Seele des Luitpoldblocks – ins Leben gerufen wurde. Seit wann bist du mit dabei und was hat dich dazu motiviert?
Ich bin seit Anfang 2018 in der BalanDeli Familie. Meine Ausbildung zur Restaurantfachfrau habe ich 2010 begonnen. Im Anschluss habe ich einige Entwicklungsschritte in der Gastronomie gemacht und schnell gemerkt, dass ich nicht nur einfach irgendwo irgendwas arbeiten möchte, sondern wirklich Gastgeber sein will! Die Branche ist sehr schnelllebig und man erlebt vieles. Genau aus diesem Grund war ich auf der Suche nach einer Base. Eine Base, in der Menschlichkeit genauso wichtig ist wie das Geschäft. Das habe ich hier gefunden. Das Miteinander ist das A&O und ich finde, genau das macht das BalanDeli aus.
Was steckt hinter eurem Leitspruch „Vielfalt bedeutet immer einen Mehrwert!“?
Das sollte jedermanns Leitspruch sein. Wenn alles und jeder gleich ist, wäre es doch langweilig. Jeder sollte die Vielfalt zu schätzen wissen. Es gibt viel was wir im Team voneinander lernen.
Mit dem inklusiven Ansatz macht sich das BalanDeli auf den Weg in eine inklusive Gesellschaft, die alle Menschen mit ihren unterschiedlichen Begabungen am gesellschaftlichen Leben teilhaben lässt. Dieser Fokus auf ein Miteinander ist gerade in der heutigen Zeit zu einer Maxime geworden, die es jedoch noch ganzheitlich umzusetzen gilt. Wie spiegelt sich das bei euch im BalanDeli Integrationsbetrieb wider?
Für uns ist Inklusion selbstverständlich. Jeder Mitarbeiter hat seine Stärken und wird dementsprechend eingesetzt. Wir besprechen immer alle zusammen ganz genau, wer welche Aufgaben übernimmt. Es gibt natürlich auch Aufgaben, die für manche zunächst schwieriger umzusetzen sind. Hier planen wir dann einfach etwas mehr Zeit ein, begleiten unsere Mitarbeiter, oder lassen die Aufgabe zu zweit erledigen. Im BalanDeli heißt es immer: Jeder kann alles schaffen.
Was hat euch dazu bewegt einen weiteren Standort des BalanDeli zu eröffnen?
Der Inklusive Gedanke ist leider tatsächlich noch nicht überall vertreten. Uns ist es wichtig, die Botschaft so weit und so laut wie möglich weiterzutragen. Da ist natürlich ein „Schaufenster“ in der Innenstadt ideal.
Wie lautet euer Genuss-Konzept des neuen Standorts?
Mit unserem Angebot versuchen wir, so viele Gäste wie möglich zu bedienen. Abwechslung soll das Angebot bestimmen. Zum Kaffee am Morgen gibt es zum Beispiel frisch gebackene Snacks, für die kleine Pause zwischendurch haben wir Wraps & Sandwiches im Angebot und in der Mittagspause bieten wir ein täglich wechselndes Mittagsgericht an. Für die warmen und sonnigen Nachmittage gibt’s natürlich auch Eis sowie erfrischende Spritz Varianten und Wein. Unsere Produkte haben wir bedacht ausgesucht und dabei auf Regionalität und Nachhaltigkeit geachtet. So wird unser Kaffee beispielweise in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung in der Nähe von Putzbrunn geröstet, das Eis kommt aus einer kleinen Manufaktur hier aus München und die Limonaden sowie das Wasser beziehen wir über Aqua Monaco, die selbst auch einen sozialen Backround haben.
Hier im Luitpoldblock und erweitert im Brienner Quartier wird Nachbarschaft groß geschrieben. Auf dem Gelände „neue balan“ habt ihr den Nachbarschaftsgedanke und den Zusammenhalt bereits erfolgreich umgesetzt. Was hat das ausgemacht?
Wir sind mit unseren Nachbarn natürlich im direkten Austausch. Gleich zu Beginn konnten wir uns aufgrund der Lage und der vielen umliegenden Büros gut vernetzen. Uns ist es wichtig, dass sich unsere Gäste wohl fühlen, fast wie zuhause im Wohnzimmer. Wir haben sehr viele Stammgäste, da ist es selbstverständlich, dass wir das Lieblingsgetränk oder den bevorzugten Tisch schon kennen. Das bringt natürlich diesen Nachbarschaftsgedanken auch zu unseren Gästen. Da bleibt auch nicht der bekannte „Ratsch über den Gartenzaun“ – in unserem Fall von Tisch zu Tisch nicht aus.
Wie sind eure Erwartungen für den neuen Standort?
Eine erfolgreiche, inklusive EspressoBar zu führen! Die Sonnenterrasse eignet sich wunderbar für eine kleine Auszeit, aus dem manchmal doch so stressigen Alltag. Natürlich möchten wir auch dort das Miteinander leben. Hierzu gehört auch der Umgang mit unseren Gästen. Sich dort Stammgäste aufzubauen, aber auch den ein oder anderen neuen, vielleicht neugierigen Gast abzuholen ist unser Ziel.