Sammlung Café Luitpold

Münchens kleinstes Museum mit großem Erlebniswert: Zur Geschichte der Kaffeehauskultur von 1888 bis in die Gegenwart. Das Museum definiert sich als öffentlicher Ort jenseits aller Beliebigkeit und schlägt Brücken aus der Geschichte des Luitpoldblocks in die Gegenwart und Zukunft. Hierbei spielt seit jeher die zeitgenössische Kunst eine große Rolle.

Sammlung Café Luitpold

Museum

Die Sammlung Café Luitpold, im Oktober 2004 von Paul Buchner (1928-2013) und Marika Buchner (1935-2023) eröffnet, erzählt die Geschichte der Kaffeehauskultur von 1888 bis heute. Dem leidenschaftlichen Aufbau und dem kontinuierlichen Ausbau des Museums ging die Gründung des Hausarchivs Marika und Paul Buchner voraus. Über ein halbes Jahrhundert sammelte Paul Buchner Erinnerungen, Archivalien, Bild- und Tondokumente. Damit hinterließ er den Münchnern und den Gästen aus aller Welt ein ganz besonderes Stück vom großen Kuchen der europäischen Kaffeehauskultur. Sein „geliebtes L“ lebt weiter.

Münchens „kleinstes Museum“ dokumentiert die Geschichte der legendären Kaffeehauskultur im Café Luitpold der „guten, alten Zeit“. Es erzählt Geschichten über die Besucher aus aller Welt und über die Münchner Stammgäste.

Das Museum berichtet vom Aufstieg des Münchner Palastcafes in der Belle Epoque bis zur nahezu kompletten Zerstörung 1944. Zudem begleitet es den Besucher:innen in die Gegenwart, in der gerade im Luitpoldblock die zeitgemäße Begegnung zwischen den Generationen und Nationen neue Wege geht.

In ihrer Präsentation erzählt die Sammlung von der Zeit der großen Kaffeehäuser und vom Aufbruch Münchens in die Neuzeit. Für informativen Unterhaltungswert sorgen alte Zeitungsartikel, Originalfotos, Hörstationen mit Kaffeehausmusik und Texten aus dem 19. Jahrhundert (gelesen von Achim Höppner) und viele weitere multimediale Überraschungen. Die „Raumwunder“ der Palastarchitektur“ sind in zahlreichen Großfotos zu sehen und als Wand füllende Impressionen zu erleben.

Öffnungszeiten

Täglich geöffnet von 10.00 – 19.00 Uhr
An Feiertagen geschlossen
Der Besuch ohne Führung ist kostenlos.

Führungen

Führung durch die Sammlung Café Luitpold nur auf Anfrage.

Kontakt

Dr. Charlotte Meinardus-Stelzer
cm@luitpoldblock.de
T +49 89 24 25 766

Sammlung Café Luitpold
Brienner Straße 11
Zugang über den Palmengarten
80333 München

Charlotte Meinardus-Stelzer, Archivarin

Archiv

Das Hausarchiv, aufgebaut von Marika und Paul Buchner, ist das Fundament der Sammlung Café Luitpold. Nach einer Modernisierung der Räumlichkeiten des Archivs – im Untergeschoss des Luitpoldblocks – wird es stetig von Charlotte Meinardus-Stelzer gepflegt und erweitert.

Zur Rekonstruktion der Geschichte des Hauses sind wir stets an Daten und Fakten, an Zeitzeugenberichten, Gegenständen und Unterlagen, die im Zusammenhang mit dem historischen Café Luitpold stehen, interessiert. Wenn Sie uns weiterhelfen können, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.

10. Sonderausstellung

12. November 2023 bis 14. Februar 2024

DER MÜNCHNER FASCHING im Werk von Brynolf Wennerberg

Rauschende Faschingsfeste, turbulente Redouten und elegante Bals parés charakterisierten das Münchner Faschingsgeschehen der Prinzregentenzeit. Besonders beliebt waren die ausgefallenen Künstlerfeste, die sowohl im Münchner Hoftheater als auch im Künstlerhaus stattfanden, während die gehobene Gesellschaft den eleganten Bal paré im festlich geschmückten Deutschen Theater besuchte.
Auch im mondänen Café Luitpold, das bereits kurz nach der Eröffnung im Jahr 1888 als Treffpunkt für Adelige und Großbürger, Künstler, Studenten und einfache Leute zu einem Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in München avanciert war, traf man sich zum Münchner Fasching. Es waren Feste mit originellen Dekorationen und Kostümen, sowie mit künstlerisch aufwendig gestalteten Plakaten und Einladungskarten.

Die Kunstschaffenden gehörten häufig zu dem Kreis der Zeichner, Maler und Literaten beim „Simplicissimus“, der 1896 von dem Verleger Albert Langen gegründeten Zeitschrift. Wöchentlich wurden hier politische Ansichten und satirische Schnappschüsse aus dem Alltag verbreitet.

Der Münchner Karneval inspirierte auch Ludwig Thoma zu pointierten Schilderungen amouröser  Abenteuer und Eskapaden. Die dazu passenden Illustrationen in den „Karnevals-Nummern“ des  Simplicissimus stammten von den Künstlern Brynolf Wennerberg und Ferdinand Freiherr von Reznicek.

Der aus Schweden stammende Maler Brynolf Wennerberg (1866-1950) gab in Zeichnung und Malerei den Geist seiner Zeit wieder. Die fröhliche Stimmung der Menschen auf den damals beliebten Faschingsbällen unterstrich er mit einem duftig lockeren Farbauftrag. Zu seinem besonderen Marken-zeichen wurde der von ihm kreierte neue und moderne Frauentyp: jung, selbstbewusst, kess, witzig, manchmal ironisch und mit einem Schuss naiv-raffinierter Erotik. Liebenswürdig lächelnd versprühten die jungen Frauen reine Lebensfreude. Als männlicher Gegenpart dazu, erschien in Wennerbergs Karnevals- und Zirkusbildern oft eine melancholische, sehnsuchtsvolle Pierrot Figur.

Die Ausstellung zeigt Gemälde, Grafiken, Zeichnungen und Kunstpostkarten von Brynolf Wennerberg.

Ausstellungsbegleitend gibt es ein kleines Rahmenprogramm sowie eine Extra-Ausgabe des Simplicissimus.

Kuratiert von Ute Gladigau M.A. & Dr. Charlotte Meinardus-Stelzer

Ausstellungszeitraum: 12.11.2023 – 14.02.2024

Keyvisual – Zeit für Frauen

9. Sonderausstellung

15. Oktober 2022 bis 28. Februar 2023

Zeit für Frauen – Bedeutende Protagonistinnen im Luitpoldblock

Die Sonderausstellung nimmt sich Zeit für einige der Frauen, die den Luitpoldblock geprägt haben, prägen und prägen werden. Protagonistinnen sind hier sowohl die „Wassermadln“ und Kaffeeköchinnen des historischen Cafés ab 1888, als auch Künstlerinnen und Schriftstellerinnen, die von der Atmosphäre und den Menschen im Café inspiriert wurden. Auch die Initiatorinnen des Ersten Allgemeinen Bayerischen Frauentags 1899 sowie junge Unternehmerinnen, die zur damaligen Zeit mutig und erfolgreich Geschäfte führten, sind im Fokus der Ausstellung.
Schließlich geht es von der Nachkriegszeit, in der sich der Luitpoldblock im Wiederaufbau befand, bis in die Gegenwart des seit 1962 familiengeführten Unternehmens mit einem Ausblick in die Zukunft.

Kuratiert von Dr. Charlotte Meinardus-Stelzer

Ausstellungszeitraum: 15. Oktober 2022 bis 28. Februar 2023